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Kulturtag Bayerischer Schulen » Das eigene kulturelle und regionale Umfeld mitgestalten

Das eigene kulturelle und regionale Umfeld mitgestalten

Schulen gehören mit zu den prägenden Elementen innerhalb ihrer Region.

Der Kulturtag bietet die Gelegenheit das eigene kulturelle und regionale Umfeld, wie z. B. den Stadtteil, zu entdecken und mitzugestalten. Thematische Bezüge aus der Umgebung können als Impulse für ein Projekt genutzt werden, aber auch Kooperationen mit der Jugendarbeit oder örtlichen Vereinen und Kommunen bieten sich an. Vielleicht entsteht durch den Kulturtag sogar ein Netzwerk, das eine Region im Optimalfall kulturell nachhaltig prägen kann.

Die nachfolgenden Beispiele geben Impulse, die zu weiteren Projektideen anregen können. Beachten Sie bitte immer auch die Hinweise zum Datenschutz.

Beschreibung: Die Schülerinnen und Schüler singen gemeinsam mit Seniorinnen und Senioren Lieder. Im Vorfeld treffen beide Gruppen eine Liedauswahl, bestehend aus Liedern, die sie selbst gerne singen, oder solchen, die mit ihrer eigenen Region oder Biografie verbunden sind.

Variation: Als weitergehende Variation des Formats ist ein kleines Konzert möglich, das im Vorfeld für den Kulturtag vorbereitet wird oder aus diesem hervorgeht. Dazu werden Freunde, Angehörige oder die Schulfamilie eingeladen. Ebenfalls denkbar ist hier auch eine Projektzusammenarbeit mit einem Kindergarten.

Ziel: Musikalischer Austausch von Kultur über Altersgrenzen hinweg.

Beschreibung: Gedichte oder kurze Texte regional ansässiger Autorinnen und Autoren werden ausgewählt. Die Schülerinnen und Schüler lassen die Klänge und Inhalte der Texte auf sich wirken und experimentieren lautmalerisch mit Klängen und Geräuschen (z. B. eigene Stimme, Instrumente, Body-Percussion, Alltagsgegenstände, digitale Sounds). Auch der sprachliche Vortrag selbst kann durch verschiedene Wirkungen zur „Musik“ werden. Die Präsentation des Ergebnisses besteht u. a. aus einem Vortrag in der Schule oder einer Audioaufnahme. 

Variation: Die Rezitation des Textes oder der Texte übernimmt die Autorin/der Autor selbst oder eine Sprachkünstlerin/ein Sprachkünstler aus der Region.

Ziel: Eigene kreative Auseinandersetzungen mit Sprache, Lyrik und deren Dimensionen sowie mit Sprachkünstlerinnen und -künstlern aus der Region und ihrer individuellen Sicht auf die Welt.

Beschreibung: An verschiedenen Orten außerhalb der Schule tragen Schülerinnen und Schüler singend und musizierend ein vorher eingeübtes Programm vor; dieses kann sowohl thematisch als auch ganz bunt und an den Vorlieben und Fähigkeiten der Beteiligten orientiert sein. Auch die bespielten Orte können bei der Vorauswahl eine Rolle spielen. Der Charme des Projekts liegt u. a. darin, dass die Passantinnen und Passanten scheinbar ohne Anlass mit Musik „beschenkt“ werden und die Schülerinnen und Schüler mit ihnen die Freude am gemeinsamen Musizieren teilen. 

Wichtig: Die Genehmigung durch die Stadtverwaltung und ggf. die Abstimmung mit Ladeninhaberinnen und Ladeninhabern sind unbedingt erforderlich, ebenso die rechtzeitige Information und Zustimmung der Eltern. GEMA-Bestimmungen sind vorher abzuklären.

Variation:

  • Die Gruppe spaltet sich auf und musiziert an mehreren Orten gleichzeitig, Solo-Künstlerinnen und -künstler bespielen ausgesuchte Plätze; die Plätze können dabei originell und unerwartet sein, wie z. B. an einer Attraktion im örtlichen Tierpark oder (vorabgesprochen) in einer Sitzung des Gemeinde- oder Stadtrats.
  • Ein Reiz kann auch daraus bestehen, das Projekt gerade nicht öffentlich zu dokumentieren, sondern sich genauso überraschend und ohne Erklärung wieder zurückzuziehen, wie man aufgetaucht ist.

Ziel: Teilen der eigenen Freude an der Musik.

Beschreibung: Die Fenster der eigenen Schule oder anderer Gebäude am Ort werden zu Schaufenstern, in denen Schülerinnen und Schüler zeigen, an was sie während oder außerhalb des Unterrichts arbeiten. Einzelne Klassen oder Gruppen entscheiden, wie sie ihre Arbeiten verständlich, innovativ und ungewöhnlich präsentieren (Unterstützung durch externe Expertinnen und Experten z. B. aus den Bereichen Grafikdesign, Schaufenstergestaltung, Film, Fotografie, wissenschaftliche Plakatgestaltung, Unternehmensberatung, Bildende Kunst).

Möglich ist Vieles: Im Schaufenster einen selbst gedrehten Dokumentarfilm zeigen oder per Beamer auf die Straße projizieren, unerwartete Dinge in der Auslage eines Geschäftes präsentieren, mit kleinen Zetteln Bilder oder Botschaften an eine Serie von Fenstern kleben, Objekte oder Dioramen zeigen, kleine Guckkästen am Fenster befestigen, Kunstwerke hinter Glas präsentieren, mit Tönen Aufmerksamkeit wecken etc.

Variation:

  • Einzelne Themen performativ aufarbeiten, so dass in den Fenstern kleine Aufführungen stattfinden.
  • Den öffentliche Raum mit Performances, Plakaten und kleinen Präsentationen bespielen.

Ziel: Ausstellungsformate erproben, Bewusstsein für Installationen anbahnen, künstlerisch-kulturelle Bildung sichtbar machen.

Beschreibung: Ein Aspekt der Literaturgeschichte der Region wird erforscht und die Ergebnisse am Kulturtag in einer öffentlichen Veranstaltung vorgestellt, z. B. das Leben und Werk eines lokalen Mundartdichters oder einer Person in ihrem Schulumfeld. Denkbar wären in diesem Zusammenhang auch Heimatsagen, die in einer Art Sagenweg dargestellt werden (z. B. Exkursion an Schauplätze der Sagen, selbstgestalteter Parkour).

Variation: 

  • Lebensgeschichten in einer Ausstellung erzählen: Menschen werden zu ihrem Leben und ihrer Geschichte anhand von Jugendbildern interviewt. Fotografien aus ihrer Jugend (Situationen) werden nach Möglichkeit nachgestellt, ähnliche Orte, Haltung, Ausleuchtung etc.
  • Die Schülerinnen und Schüler schreiben aus den Erzählungen der Menschen Texte. Diese Texte oder Geschichten ergänzen die Fotos.
  • Erweiterungsmöglichkeit: Produktion eines Kalenders mit den Ausstellungselementen.

Ziel: Auseinandersetzen mit der eigenen Region oder deren Persönlichkeiten auf schriftlich/literarische Weise; Neues Erleben des Schulumfelds aus dem schriftstellerischen Aspekt heraus.

Beschreibung: Die Schülerinnen und Schüler erweitern in einem Workshop unter Anleitung einer Lehrkraft oder einer externen Kooperationspartnerin bzw. einem Kooperationspartner ihr tänzerisches Bewegungsrepertoire mittels einfacher Schrittfolgen und tänzerischer Ausdrucksformen und entwickeln individuell oder in Gruppen Kurzchoreografien. Sie suchen sich jeweils in der Schule oder dem näheren Umfeld einen Ort, an dem sie ihre Kurzchoreografie wiederholend durchführen, z. B. durch Einbezug von Wänden, Türen, Treppen etc. Es ergibt sich eine neue Perspektive der Tanzenden wie auch der Zuschauenden auf den Raum Schule oder seine Umgebung.

Variation:

  • Die Schülerinnen und Schüler geben am Ende ihrer Kurzchoreografie Bewegungsimpulse weiter, die von der nächsten Schülerin bzw. dem nächsten Schüler aufgenommen werden und an den Anfang der folgenden Kurzchoreografie gesetzt werden. Durch den Filmschnitt zeigt sich dadurch eine Wellenbewegung und eine miteinander gestaltete Gesamtchoreographie.
  • Bereits erfahrene Schülerinnen und Schüler erproben das gemeinsame Betanzen eines öffentlichen Platzes an einem belebteren Ort. 
  • Die Choreos werden gegenseitig gefilmt und zusammengeschnitten. 

Ziel: Erweitern der körperlichen Ausdrucksmöglichkeiten und Erfahren eigener Gestaltungsmöglichkeiten durch den Impulsgeber Raum/Ort. Kreieren eines gemeinsames Projekts auch über das Medium Film.

Beschreibung: Aus ausgewählten Audio-Aufnahmen von Sounds einer definierten Umgebung (z. B. Schulhaus, Stadtplatz, Stadtpark, Kaufhaus) erstellen die Schülerinnen und Schüler unter Anleitung z. B. einer Medienexpertin bzw. eines Medienexperten in der Schule oder am jeweiligen Ort ein Soundscape. Sie diskutieren dazu vorab dessen formale Anlage und probieren Formen des non-verbalen Storytellings aus. Das Ergebnis kann der Schulfamilie zugänglich gemacht oder auf der Homepage veröffentlicht werden. 

Variation:

  • Das Ergebnis wird zusätzlich mit eigenen Klängen, z. B. elektronischen Sounds oder Instrumentalklängen, angereichert, je nachdem, welche Wirkungen die Schülerinnen und Schüler erzielen wollen.
  • Ein Wettbewerb zu einem Thema, z. B. „Der Sound meines Stadtviertels”, dient als Anlass für Soundscapeideen (Anregungen finden sich z. B. auch im Portal „Dialekte und regionale Kultur“. 
  • Das entstandene Soundscape wird in eine Podcastserie eingebunden oder in ein Hörspiel und Institutionen über die Schule hinaus zugänglich gemacht, z. B. einem Radiosender. 

Ziel: Auseinandersetzung mit dem eigenen täglichen Umfeld, Schärfung der Sinne durch Konzentration auf das Hören.