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Kulturtag Bayerischer Schulen » Das eigene gestalterische Potential nutzen

Das eigene gestalterische Potential nutzen

Am Kulturtag können Schülerinnen und Schüler ausprobieren, wohin sie ihr gestalterisches Potential führt.

Der Tag bietet Raum und Zeit für Kreativität, das Entdecken neuer Interessen, soziales Miteinander und v. a. Freude am eigenen gestalterischen Handeln und Arbeiten. In künstlerischen Arbeitsprozessen – individuell oder in der Gruppe – stärken die Kinder und Jugendlichen ihre eigene Selbst- und Sozialkompetenz. Sie kommen dabei auch über Umwege ans Ziel, testen Grenzen aus, überwinden diese und entdecken vermeintliche Fehler als Erfolge. 

Die nachfolgenden Beispiele geben Impulse, die zu weiteren Projektideen anregen können. Beachten Sie bitte immer auch die Hinweise zum Datenschutz.

Beschreibung: Die Schülerinnen und Schüler schreiben Texte darüber, wie sie sich ihr Leben in zehn Jahren wünschen (unabhängig davon, ob sie es für realistisch halten). Die Texte werden in anonymisierter Form vorgelesen und dann in Kleingruppen spielerisch/theatral umgesetzt. Dabei können die Schülerinnen und Schüler verschiedene theatrale Formate (z. B. klassischer Dialog, Rap, Nachrichtensendung, Spiel mit Material und/oder Objekt) wählen. Die entstandenen Szenen werden in einer rhythmisierten Abfolge mit kleinen variierenden Übergängen als Collage gezeigt.

Variation:

  • Die Schülerinnen und Schüler „installieren“ ihre Zukunftsvisionen im Raum (Ecken des Klassenzimmers, Pausenhalle, Treppenhaus etc.) mit Materialien, wie z. B. unterschiedlichen Lichtquellen, bunten Flächen, Holz, Pappe.
  • Andere Themen (Erwartungen, ungerechte Gesetze, Heimat etc.) können als Schreibanlass genutzt werden. 

Ziel: Selbstreflexion bzgl. Lebenswelt und Zukunft; Perspektivwechsel, Erproben von theatralen und körperlichen Ausdrucksmöglichkeiten.

Beschreibung: Zu einem selbstgewählten Thema schreiben die Schülerinnen und Schüler einen Refrain (ggf. mit Strophen) und finden zu (evtl. vorgegebenen) Harmoniepatterns Melodien. Partnerinnen und Partner können lokale Songwriterinnen oder -writer sein, evtl. auch ein Tonstudio, in dem der Song abschließend professionell aufgenommen wird. Die Texte können als Arbeitsgrundlage bereits zuvor im Unterricht erarbeitet werden. 

Variation: Die Themen können von der Klassen- bis zur Schulhymne oder ganz alltäglichen Themen handeln. Vorüberlegungen, welche Wirkung ein bestimmter Stil bei einer Vertonung erzeugt (z. B. ein Blues für einen Song über das frühmorgendliche Aufstehen an Schultagen, etc.), sind sinnvoll.

Ziel: Identifikation der Gruppe mit einem Thema, Erleben von produktiven und kreativen Abstimmungsprozessen und Selbstwirksamkeit.

Beschreibung: Die Schülerinnen und Schüler sammeln oder suchen nach dem Zufallsprinzip bzw. an einem vorher bestimmten Ort nach weggeworfenen, nicht mehr gebrauchten Objekten (z. B. Bauernhof, heimischer Dachboden, Schulkeller etc.). Dabei kommen sie ggf. auch mit den vormaligen Besitzerinnen/Besitzern ins Gespräch und erhalten Informationen zu den Gegenständen. Falls sich vor Ort nicht genug findet, lohnt auch ein Besuch auf dem Wertstoffhof, wo die Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter über das Wegwerfverhalten berichten.

Die Objekte werden mit in die Schule genommen und dort künstlerisch weiterverarbeitet. Dies kann ganz frei geschehen: Aus den Fundstücken werden Kombinationsmöglichkeiten entwickelt, sie werden bearbeitet und neu zusammengesetzt, verklebt, verschraubt oder einfach nur in interessanten Formen ausgelegt.

Es können neue Gebrauchsgegenstände zutage treten, z. B. als Teil einer Mode- und Schmuckkollektion, als Requisiten oder Masken, als Protagonisten in Filmen und Erzählungen. Die Ergebnisse werden einer breiteren Öffentlichkeit präsentiert und anschließend fachgerecht entsorgt.

Variation: Einzelne Gruppen könnten auch zusätzlich recherchieren, wo und wie die Objekte hergestellt wurden, welche Funktion sie hatten, was sie den Benutzerinnen/Benutzern bedeutet haben, aus welche Materialien sie sind, wie und ob man diese trennen/recyclen kann oder ob es umweltfreundliche Herstellungsweisen gibt.

Zeit: Wahrnehmung für die Umgebung, für Produktions- und Entsorgungsprozesse schärfen, den Reiz von Zufallsverfahren und der Gestaltung mit Vorgefundenem entdecken, sich über Fragen der Nachhaltigkeit Gedanken machen.

Beschreibung: Mit Alltagsgegenständen und/oder Instrumenten experimentieren die Schülerinnen und Schüler zu einem kurzen Stummfilm oder einem Ausschnitt daraus und schaffen ihre eigene Vertonung. Hierbei können sie von externen Partnerinnen und Partnern aus den Bereichen Komposition oder Filmproduktion angeleitet werden. 

Wichtig: Hier ist darauf zu achten, dass der Film rechtefrei ist oder die Urheber- und Verleihrechte dazu vom Kinobetreiber vorab eingeholt worden sind. 

Variation:

  • Als Basis der Vertonung dient z. B. ein Film der Schulfilm-AG oder Bilder und Gegenstände, die in einer örtlichen Ausstellung ausgestellt sind. Die Musik kann hier unter Absprache mit den Institutionen zum Bestandteil von Audioguides etc. werden.
  • Das Ergebnis kann als Vorfilm – mit aufgenommener Musik oder live musiziert – in einem örtlichen Kino gezeigt werden.
  • Spannend ist es, über die vorhandene Tonspur einen anderen Text einzusprechen (Lip Sync).
  • Unterschiedliche Stimmungen können durch Geräusche erzeugt werden, die konträr zum Bild laufen bzw. völlig neu hinzugefügt werden.

Ziel: Auseinandersetzung mit der (Bild-)Sprache und Atmosphäre von Filmen oder Ausstellungsgegenständen; Entwickeln von Verständnis für das plastische Zusammenwirken von Musik mit anderen Kunstformen.

Beschreibung: Eine in der Klasse gemeinsam verfasste Erzählung wird als Hörspiel inszeniert. Dabei markiert das kreative Schreiben einer Erzählung, z. B. zu einem vorgegebenen Thema, den Anfang. Einüben des Vorlesens, Ausarbeiten von Regieanweisungen für Geräusche etc. – die Aufgabenbandbreite ist vielfältig. Sinnvoll ist im Vorfeld ein Workshop mit externen Partnern zum Thema Sound-/Tontechnik bzw. Gestaltungsmöglichkeiten von Ton.

Variation:

  • Lieblingslyrik aussuchen, Vortrag üben und mit Stimme experimentieren (Klang, Lautstärke, Tempo).
  • Poetry Slam: Zwei Gruppen wählen unabhängig voneinander Lyrik für einen Poetry Slam zu einem gemeinsam festgelegten Themenfeld (Stadt, Natur, Freundschaft etc.) aus oder schreiben Gedichte oder Kurztexte dafür. Es braucht mindestens ein Treffen vorweg zur Planung des Slams, der Festlegung der Reihenfolgen der Vortragenden und der Besprechung des Ablaufs. Am Kulturtag: Generalprobe (Moderationsprobe) und Aufführung
  • Texte mit dem Fokus auf Mundart verfassen und in verschiedenen Dialekten einsprechen (Informationen zum Thema „sprachliche und kulturelle Vielfalt in Bayern“)
  • Stimmen literarischer Figuren in einem Hörstück zum Leben erwecken. Es können dabei auch Szenen entwickelt werden, die vor oder nach den in den Büchern oder Kurzgeschichten geschilderten Handlungen spielen.
  • Unterschiedliche Schülergruppen schneiden ihre Version aus den Aufnahmen zusammen.

Ziel: Bewusstwerden der Bedeutung von Geräuschen, Tönen oder Musik im Hinblick auf Gestaltung und Wirkung eines Textes.

Der Begriff Kultur mit gestalteten Buchstaben

Foto: Gestaltung der Buchstaben des Begriffs Kultur, © Regina Kempf (FOL an der Musische Realschule Naila); 2023

Gestaltete Holzskulturen

Foto: Holzskulptur; © Regina Kempf (FOL an der Musische Realschule Naila); 2023

Holzskulpturen in Buchform

Foto: Holzskulptur, © Regina Kempf (FOL an der Musische Realschule Naila); 2023