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Ton

Ein Hörstück aufnehmen, eine Audiospur für einen Film mitschneiden, eine Internetveröffentlichung, es sind jeweils andere Dinge zu beachten. Für welches Veröffentlichungsmedium wird die Tonaufnahme benötigt?

  • Keine Nachbearbeitung am PC mit einem Audioschnittprogramm kann aus einer schlechten Aufnahme eine wirklich gute machen. Deshalb ist stets die bestmögliche Tonaufnahmequalität das Ziel.
  • Mit der Technik des Aufnahmegerätes muss man vertraut sein: Wo schaltet man ein bzw. aus? Wie unterbricht man eine Aufnahme? Wie pegelt man aus, damit das Gerät nicht übersteuert durch Rückkopplungen (Pfeifen etc.)?
  • Vor jeder Aufnahme müssen von den beteiligten Sprechern die notwendigen Rechteeinwilligung für die anvisierte Produktion sowie die entsprechende Art / den Umfang der Veröffentlichung vorliegen.

Auf den Seiten der GEMA finden sich Informationen zu Aufführungsrechten von Musik und zur Musiknutzung im schulischen und öffentlichen Raum.

Dynamische Mikrofone sind robust, unempfindlich gegen Feuchtigkeit und brauchen keinen Strom, verschlucken aber manchmal leise Töne. Großmembranmikrofone sind empfindlicher, ideal für die Studioaufnahme. Richtrohrmikrofone eigenen sich gut für Außenaufnahmen, wenn viele Umgebungsgeräusche, seitliche Störquellen, gedämpft werden sollen. Bei digitalen Aufnahmegeräten ist das Mikrofon integriert.

In welche Richtung nimmt das Mikro auf, ist es ein Grenzflächenmikro, Raummikro oder Richtmikro? Sich diese Informationen für das eigene Mikrofon zusammenzutragen hilft die richtige Position für die Aufnahme zu finden.

Nebengeräusche ausschalten:

Die beste Aufnahme ist die trockene Aufnahme ohne Nebengeräusche. Einzelne Geräusche wegzufiltern ist quasi unmöglich. Atmosphäre kann im Nachhinein noch montiert werden. Vor der eigentliche Aufnahme deshalb eine Testaufnahme machen, um zu „hören“, welche Geräusche „ausgeschaltet“ werden müssen.

  • Fenster schließen, um Straßenlärm zu dämpfen
  • neuen Standplatz für die Aufnahme suchen, um Hall zu vermeiden bei einem Raum mit glatten Wänden und hoher Decke
  • Tür schließen um Druckergeräusche auszublenden

Danach heißt es Mikros aufstellen: Wer wird wo aufgenommen? Sind die einzelnen Aufnahmequellen dafür richtig positioniert (Position, Höhe, Winkel..)? Nun nur noch die inhaltliche Ziele der Aufnahme wiederholen und die vorbereiteten Notizen bereitlegen, los geht es.

Es hört sich zeitaufwendiger an, als im Normalfall notwendig. Wichtig ist es, bei den Aufnahmen bereits vor der eigentlichen Textpassage und danach noch kurz die Aufnahme weiterlaufen zu lassen, um Jongliermasse für Übergänge zu haben und im Schnitt nicht Wortsilben zu verlieren. MEistens kennen die Schülerinnenund Schüler selbst Schneideprogramme vom Filmschnitt des Familienurlaubs. von der Bearbeitung der Tonspur eines Films ist es kein großer Schritt zu der des Hörbeitrags. Meist wird das Freeware Schnittprogramm "Audacity" eingesetzt. Das Handbuch gibt es auf Deutsch zum Download, sowie viele Tutorials im Internet.

Mitschnitt

Dafür sollte das Mikro mindestens eine geballte Faust (bis 30 cm) weit entfernt vom Sprecher befestigt und auf den Mund des Sprechenden ausgerichtet sein. Je weiter der Abstand umso mehr nehmen die Nebengeräusche zu.

Eine Lesung oder Diskussion kann man am Besten aufnehmen, indem man das Aufnahmegerät an das Mischpult für die Mikrofone anschließt. Mischpulte besitzen an der Schule oftmals Musiklehrer oder die Theatergruppe. Ansonsten bedarf es bei mehreren Teilnehmern einer entsprechenden Anzahl an Aufnahmegeräten, deren Aufnahmen im Nachgang am PC zusammengeführt werden müssen.

Bei mehereren Sprechern ist ein vorheriges Auspegeln wichtig, damit alle Personen in der Aufnahme später in gleicher Lautstärke zu hören sind, egal wie laut oder leise der Einzelne dabei geprochen hat. Bei digitalen Aufnahmegeräten wird während der Aufnahme die Lautstärke in Form eines Balkens angezeigt. Dieser sollte sich stets im mittleren Bereich bewegen. Einige Geräte besitzen auch eine Warnfunktion für Übersteuerung, wenn zu laut aufgenommen wird.

Genres

Ziel: Verschiedene Neuigkeiten aus der Schulgemeinschaft, Klassenprojekte und allgemein Aktuelles können hörbar gemacht werden. Um eine gute Nachrichtensendung zu machen, bietet es sich vorher an, einige Sendungen anzuhören und darüber zu sprechen.

Dauer: Die Sendung sollte am Anfang 5 – 10 Minuten lang sein.

Beliebte Verbreitungswege zur Hörerin/ zum Hörer:

  • Über die Schulhomepage, die Sendung kann jederzeit, von jedem gehört und heruntergeladen werden (mit allen rechtlichen Konsequenzen).
  • Per tragbarem Audioabspielgerät (CD–Player wandert mit der Sendung auf CD von Klassenzimmer zu Klassenzimmer), die Lehrkraft entscheidet über das Wann und Ob.
  • Über die Schulsprechanlage, die Schulleitung entscheidet über das Wann und Ob.

Arbeitsteilige Produktion:

  • Gruppe A produziert den Mantel: Einstiegs- und Abmoderationstrailer, Jingles für Zwischendurch, etc.
  • Gruppe B kümmert sich um Nachricht/ Beitrag 1
  • Gruppe C schreibt die Moderationen und nimmt diese auf
  • Gruppe D um Beitrag 2 usw.

Eine kleine, aber sehr feine journalistische Form ist die Straßenumfrage. Schülerinnen und Schüler brauchen zunächst nur Kenntnis über das Aufnahmegerät, ein bis drei gute (offene) Fragen und dann kann es schon losgehen. Wichtigste Regel ist das Vermeiden von geschlossene Fragen, die man mit einem für einen Audiobeitrag ungünstigen kurzen „Ja“  oder „Nein“ beantworten kann. Beispiel: „Glauben Sie das?“ „Ja!“

Offene Fragen sind deshalb günstiger, da sie meist längere Antworten provozieren oder erfordern. Beispiel: Was wünschen Sie sich für den nächsten Urlaub? Was interessiert Sie am Thema „Weltfrieden?“

Das Interview ist eng mit der Umfrage verwandt. Im Gegensatz dazu werden/ wird aber nur einige/ ein Experte/ Expertin befragt. Hier geht es meist um ein bestimmtes Thema, zu dem vertiefte Fragen gestellt werden. Beispielsweise wird man sich mit dem Mitarbeiter im Klärwerk eher nicht über Politik unterhalten, sondern über Wasserqualität, etc.

Ähnlich wie die Nachrichtensendung besteht der gebaute Beitrag aus verschiedenen Audioelementen, die auch arbeitsteilig produziert werden können. Häufig wechseln sich hier verschiedene Stilelemente ab (Musik –Sound – Sprache – Trenner – Interview, etc.)

Im klassischen Fall wird ein Hörspiel für den Rundfunk konzipiert. Dabei unterscheidet man zwei große Kategorien:

·         Das traditionelle oder literarische Hörspiel, das  vertont Werke der Literatur oder Ausschnitte,  setzt sie erzählerisch mit den Mitteln der Sprache in Szene setzen. Neben rechtlichen Aspekten muss auf eine gewisse Hörbarkeit (Länge, Sprechgeschwindigkeit, Fülle an Informationen) geachtet werden.

·         Das  experimentelle Hörspiel verbindet Sprache, Musik, Geräusche zu Kompositionen, Klangcollagen, Sprachexperimenten, Medleys, Klanglandschaften oder einem Pophörspiel.

Aufnahmetechnisch unterscheidet man u. a. :

  • Das One-shot-live Hörspiel: Die Sprecher üben vorher ihre Texte, die Musiker ihre Musikstücke und die Geräuschemacher ihre Geräusche. Diese Komposition wird dann in einem Durchlauf aufgenommen.
  • Das produzierte Hörspiel: Ton, Musik und Sprache werden einzeln aufgenommen und später am Rechner montiert
  • Ein Hörspiel kann außerdem mit vielen handelsüblichen Computerprogramme um Bilder erweitert werden. Die visuelle Ebene kann dann die auditive ergänzen, in Frage stellen oder unterstützen (Filmmusik).

Ein Audioguide gibt vertonte Informationen zu Ausstellungs-, Museums- oder Stadtbesichtigungen wieder. Er kann zu verschiedensten Dingen bzw. Thematiken erstellt werden: Zu einem Denkmal, zu einem Bild, einer Ausstellung, einem Ort. Das Dateiformat der Files sollten von den verschiedensten portablen Abspielgeräten wiedergeben werden können(Handy, MP3- Player, Tablet, etc.).

Bild – Ton –Internet können auf verschiedenste Arten und in verschiedensten Varianten kombiniert werden. Die Audioaufnahme kann dabei verschiedenste Funktionen übernehmen (Untermalung, Information, Kontrast,…).

Tipps zu einem E-Book-Radio

Audiodokumentation

Einen Gesprächsverlauf mitzuerleben, hat eine ganz eigene Qualität. Ein O-Ton übermittelt  viel direkter  Informationen zu Atmosphäre und Stimmung, außerdem ist er immer noch eine eher überraschende Form und erregt deshalb mehr Aufmerksamkeit.

Auditorix Gerätekunde